Impressionismus
Mit dem Begriff Impressionismus wird eine Kunstepoche des ausgehenden 19.Jahrhunderts im Zeitraum der Jahre 1860 bis ca. 1900 zur Jahrhundertwende bezeichnet, die sich überwiegend in Frankreich entwickelt und verbreitet hat.
Im Gegensatz zu der bis Mitte des 19. Jahrhunderts vorherrschenden Malweise der „Alten Meister ” , also der niederländischen , flämischen sowie spanischen Malschulen mit ihren dunklen , wenig farbigen Malpaletten aus erdigen, abgetönten Braun- , Grau – und Schwarztönen mit den überwiegenden Portrait – und Stillebenmotiven entsteht um 1860 durch eine große Gruppe junger französischer Künstler ein Bruch mit der vorherrschenden akademischen Lehrmeinung:
Zu dieser Gruppe gehörten damals unter anderen Claude Monet, Camille Pisarro, Alfred Sisle, Auguste Renoi, Paul Cezanne, Edgar Degas.
Zusammen mit 30 anderen gleichgesinnten Künstlern präsentierten sie 1874 erstmals in eigener Regie ihre Werke. Diese Ausstellung, die sich klar gegen die bis dahin etablierte Malweise positionierte, rief – wie nicht anders zu erwarten – rasch eine heftige Reaktion hervor.
Das größte Aufsehen erregte ein Bild von Claude Monet, welches einen Sonnenaufgang über einer Wasserfläche darstellte. Der Maler hatte das Bild Impression, Sonnenaufgang (französisch Impression soleil levant) genannt. Die meisten Betrachter und Kritiker empörten sich über das Bild und andere ausgestellte Werke, die auf sie wie „Schmierereien, Skizzen oder stümperhafte Experimente” wirkten. Im Jargon der Kritiker wurde daraufhin die Malergruppe abschätzend als die „Impressionisten” bezeichnet. Ganz im Sinne einer effektiven Negativwerbung im heutigen Sinne griffen die Künstler dann jedoch die Bezeichnung nach einer überraschend schnellen Einbürgerung auf und gaben einer weiteren Ausstellung den Namen „ Exposition des Impressionistes”.
WAS SIND DIE TYPISCHEN CHARAKTERISTIKA DES IMPRESSIONISMUS?
Man wollte erstmals die eigene Umwelt in all ihren Facetten und Zufälligkeiten malerisch darstellen. Das Malelement der Farbe an sich wurde als Produkt aus den Facetten des Sonnenlichts und der Atmosphäre, bzw. der umgebenden Luft angesehen. Demzufolge wollten die Künstler in ihren Werken das Tageslicht, das Sonnenlicht in allen Variationen und Schattierungen einfangen, was bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nie von Interesse gewesen war.
Der heutige Mensch des 21. Jhdt. darf nicht vergessen, dass zur damaligen Zeit ein so selbstverständliches Mittel wie die Fotographie nicht existierte. Auch war die Umwelt damals in keiner Weise so farbig, wie wir sie heute kennen. Farben an sich – in der unmittelbaren Umgebung, an der Kleidung – waren grundsätzlich nur etwas für wohlhabende Menschen.
Ein charakteristisches Element des Impressionismus in der Malerei ist – wie oben erläutert – eine recht naturalistische malerische Wiedergabe eines aktuellen , z. T auch flüchtigen Eindrucks ( = Impression ) der umgebenen Natur , der Tageszeit , einer Person oder eines Objektes in der Vielzahl seiner realen Farbigkeit.
Ein zufälliger Bildausschnitt und eine Unmittelbarkeit im Sinne einer Momentaufnahme kennzeichnen viele impressionistische Werke.
Viele Bilder entstanden damals erstmals im Freien (= „plein air”) direkt vor der Landschaft und einem Objekt, -ein Vorgang der uns heute aus unserer modernen Sichtweise heraus völlig selbstverständlich erscheinen mag, damals jedoch durchaus unüblich war. Als eine entscheidende Wegbereitung für die Freiluftmalerei kann die industrielle Herstellung von Ölfarben in Tuben ab 1841 in Frankreich angesehen werden.
Hier können die bekannten Werke von Vincent van Gogh als Beispiel für die Freiluftmalerei genannt werden, der als ein Bindeglied und Wegbereiter zwischen der Epoche des Impressionismus und der darauffolgenden Ära des Expressionismus gelten kann.
Zusammenfassend wurde also eigentlich mit der Kunstepoche des Impressionismus zum ausgehenden 19. Jahrhundert erstmals versucht, ähnlich der heute gewohnten Photographie die Umwelt als Momentaufnahme mit all ihrer Farbigkeit und Zufälligkeit naturalistisch bildnerisch darzustellen.