Ölmalerei
Die Ölmalerei wird als die „Königsdisziplin“ der Malerei bezeichnet, da sie die Maltechnik mit den historisch ältesten Wurzeln in der Kunstmalerei der letzten drei Jahrhunderte darstellt.
Die Entstehung der Ölfarben
Bereits in der Vorzeit wurden die pflanzlichen und mineralischen Farbpigmente zerstampft, pulverisiert und dann auf verschiedene Art und Weise mit wässrigen und fetthaltigen Bindemitteln zu einem Farbbrei angerührt.
Grundsätzlich ist es zur Herstellung einer vermalbaren Farbe notwendig, das Pigmentpulver in einem Öl/Wasser-Gemisch zu emulgieren, d.h. zu homogenisieren.
Das Eigelb des Hühnereis stellt eine sehr gute Wasser/Fett – Emulsion dar, sodass man früher und auch noch heute die Farbpigmente mit Eigelb und Zusatz von Öl (Leinöl, Sesamöl) gebunden = emulgiert hat, um auf diesem Wege eine pasten-artige = pastose Farbe zu erhalten. Man nannte dies dann die „Eitempera –Farben“ . Die eigentlichen Ölfarben entstanden danach unter immer größerer Beimengung von Leinöl.
1841 wurden in Frankreich die ersten Künstler – Ölfarben industriell in Tubenform hergestellt. Dieser Schritt erst ermöglichte damals das Malen in freier Natur, die Freiluftmalerei, die ganz entscheidend die Kunstepoche des Impressionismus mitbestimmt hat.
So entsteht ein Ölgemälde
Die aus der Tube kommende pastose Künstler -Ölfarbe wird in unterschiedlich dicken, aber deckenden Schichten auf den Malgrund (zumeist Maltücher aus Leinwand, aufgespannt auf Holzrahmen) aufgebracht. Die Ölfarbe kann mit Terpentinöl verdünnt und transparenter (= lasierend) gemacht werden. Dadurch wird auch der Trocknungsprozess, der bei Ölfarben durchaus 3 Tage und länger dauern kann, je nach Belieben beschleunigt.
Auch die Malgeräte ( Pinsel, Spachtel, Palette etc. ) müssen mit Terpentinöl gereinigt werden.
Ohne Verdünnung ist die Trocknungsphase der Ölfarben beträchtlich (bis zu 76 Std.). Erst nach Abtrocknung der unteren Farbschicht kann eine neue Farbschicht über die alte gemalt werden, ansonsten vermischen sich die Farben auf der Leinwand.
Somit ist es in der Ölmalerei – ebenso wie mit den modernen Acrylfarben – problemlos möglich, Korrekturen im Bild durch einfaches deckendes Übermalen der getrockneten Farbflächen auszuführen.
Heute gibt es eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Ölfarben, die in Tuben gebrauchsfertig angeboten werden. In gleicher Weise wie bei den anderen Maltechniken gilt es auch hier, sich die beste Qualität der Farben zu suchen und dann die Farbpalette von einem Hersteller zusammenzustellen, damit die Farben untereinander gut mischbar sind. Qualitativ hochwertige Ölfarben ermöglichen Werke mit einer hohen Farbbrillanz, hoher Lichtbeständigkeit und langer Haltbarkeit.
Ich persönlich male seit langem und gerne mit Ölfarben , weil ich – bedingt durch den langen Trocknungsprozess – das Bild in vielen kleinen Schritten und auch mit vielen Änderungen und Korrekturen entstehen lassen kann . Aber das ist absolut individuell, das sollte man selbst ausprobieren.